Tanzgebet
„Der Tanz, der in uns lebt, ist wie ein Traum. Nur wir können ihn träumen, ihm physische Form geben und ihn leben. Und wenn wir unseren Tanz nicht tanzen, wer soll es sonst tun?“
Gabrielle Roth
Tanz ist für mich…
…Lebendigkeit, Körpererfahrung, Entspannung, Gebet, Kontakt zu mir, meiner inneren Tänzerin, meinen Mittänzer*innen, rituelle Handlung, Stille, Meditation, Schwitzen, Loslassen, kreativer Selbstausdruck, Sein mit den Elementen in mir und vieles mehr…
Ich verbinde hier meine Erfahrungen mit Ritualräumen, tanztherapeutischen Settings und Bewegungsmeditation.
Ich öffne Tanzräume, gebe Impulse, lade ein, in Dialog zu treten mit verschiedenen Anteilen in dir. Jenseits von richtig und falsch wirst du ermutigt, in den Körper und in die Seele zu spüren, sie sprechen zu lassen in Bewegung zu allen Formen von Musik und in Stille…Der Körper als Tempel der Seele und damit auch als Speicher aller Erfahrungen, die wir gemacht haben, dient uns als Werkzeug. Indem du intensive Körpererfahrungen machst und in Bewegung bist, darf sich auch die Seele bewegen und du kannst tanzend Schritte in Richtung Heilung unternehmen.
Lasse alle Konzepte über dich und Tanz los und vertraue der authentischen Bewegung deines Körpers. Befindest du dich in Wandelprozessen, möchtest du deine Vision auf die Welt bringen und dein Potenzial entfalten? Dann könnte ein von mir angeleitetes Tanzgebet das Richtige für dich sein.
Tanz als Gebet? Was ist beten? Wofür bete ich und zu wem? Und welche Gebete funktionieren?
Leider ist das Gebet ziemlich besetzt von kirchlichen, religiösen Kontexten. Gelingt es dir, dies loszulassen und dich im Gebet dem Unbekannten zu öffnen? Tanze dich hinein in das Feld der unbegrenzten Möglichkeiten.
Wie läuft ein Tanzgebet ab?
Veränderung beginnt im Jetzt. Du erspürst in Bewegung, in deinem Körper, wo du im Moment stehst. Du spürst, wo die Energie ungehindert fließen kann und wo es was zu lösen gibt, wo dich alte Gedanken und Gefühle blockieren. Du spürst, wo du durch Bewegung, durch deinen ganz persönlichen Tanz wieder ins Fließen kommen kannst. Vielleicht benutzt du eine Augenbinde, um noch tiefer in dich einsinken zu können. Du erweckst deine innere Tänzerin, deinen inneren Tänzer. Ich halte den Raum für dich und gebe Impulse, die dir erlauben, noch tiefer zu gehen. Du begegnest bewusst den Spannungen, im Körper gespeicherten alten Emotionen und darfst sie bewegen und loslassen. So gut und so weit, wie es im Moment geht. Du erreichst einen Zustand von Freiheit in der Gegenwart, von dem heraus du tanzend das Feld der unbegrenzten Möglichkeiten betreten darfst. Du tanzt dein Potenzial, die Freude, die Kraft, die sich entfaltet, wenn du ganz DA bist, wenn du ganz DU bist. Du lässt dich fühlen und tanzen, wo du hinmöchtest, du tanzt dich in deine Zukunft hinein und lässt diese in deinem Körper Gestalt annehmen. Du fühlst im Jetzt, wie du dich fühlen möchtest in der Zukunft. Gleichzeitig vertraust du auf den unbekannten Weg, der dich dahin führen wird, du gibst einen Teil ab an eine größere Kraft..
Dein Körper darf sich mit neuen Gefühlen anfüllen und seine Selbstheilungskräfte wecken. Am Ende gehst du in einen tiefen Tanz der Dankbarkeit, Dankbarkeit für dich und für das Leben. Wie fühlt es sich an, verliebt ins Leben zu sein?
Für mich ist Beten mehr als Wünsche losschicken. Für mich ist Beten das Beste erwarten und dankbar dafür sein, dass die Wünsche erfüllt werden, es ist Vertrauen ins Unbekannte, es ist Loslassen von alten Glaubenssätzen und das Wagnis, ganz neue Gedanken zu denken und neue Gefühle zu fühlen. Wie fühlt es sich an, wenn die Gebete/Wünsche in Erfüllung gegangen sind? Gelingt es mir, mich in den Zustand der Dankbarkeit zu versetzen, mein Herz ganz aufzumachen und zu vertrauen in das bestmögliche Ergebnis?
Die Kraft der Gebete – eine persönliche Geschichte
Im Frühjahr/Sommer 2018 durfte ich die wahrscheinlich bewegendste Erfahrung meines Lebens machen. Meine Tochter Malou erlitt aus dem Nichts eine schwere Kleinhirnblutung. Es folgten Tage und Wochen des Bangens auf Intensivstation und im Anschluss daran in der REHA. Die ganze Familie war in einem kompletten Ausnahmezustand. Noch am selben Tag, als sie in die Klinik eingeliefert wurde und nicht abzusehen war, ob und wie sie überleben würde, nutzte ich alle Möglichkeiten (sozialen Netzwerken sei Dank), bei Freund*innen/Freundesfreund*innen um Unterstützung zu bitten. Zu spüren, wie groß dieses Netzwerk ist von Menschen, die ihre Gebete auf sehr unterschiedliche Art und Weise zu Malou und zu uns geschickt haben, war eines der größten Geschenke, die ich in dieser schmerzhaften Situation bekommen habe. Und ich bin so froh darüber, dass wir nicht dachten, es alleine zu schaffen oder schaffen zu müssen. Es wurde in christlichen Kapellen gebetet, in buddhistischen Tempeln und Klöstern in Nepal, in Schwitzhütten, in der Natur, es wurden Kerzen angezündet, getrommelt, gesungen, energetisch gearbeitet, von überall her kam Heilenergie. Dabei war es so egal, welchen Ursprungs diese Gebete waren, es ging darum, dass die Menschen an das glaubten, was sie taten und nicht müde wurden, es wieder und wieder zu tun. Wir haben uns so getragen gefühlt. Irgendwann, nachdem Malou aus dem Koma erwacht war und auf wundersame Weise Fortschritte gemacht hatte, kam ein mir bisher unbekannter Pfleger auf die Station, um mal vorbeizuschauen, obwohl er nicht für Malou zuständig war. Er hat von Malou gehört und wollte mal einen Blick auf „dieses Wunder der Station“ erhaschen;-)
Die Gebete haben Malou geholfen (und das ist für mich so sicher wie das Amen in der Kirche;-)), soweit wieder hergestellt zu werden, dass sie ihr Leben erfüllt leben kann. Es hat mir gezeigt, dass Beten wirkt, wenn es mit so viel Liebe und Fokus, Zuversicht und Dankbarkeit geschieht.